Vorschuss aufs Gehalt
Das Wichtigste:
Gehaltsvorschuss: vorzeitige Auszahlung des kommenden Gehalts
Gründe: z.B. finanzielle Notlage, Arbeitsplatzwechsel oder familiäre Verpflichtungen
Beantragung: Arbeitgeber Summe und Gründe nennen, Rückzahlungsplan vorlegen
Höchstbetrag: Maximal drei Monatsgehälter oder 2.560 Euro
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Inhalt des Artikels
Was ist ein Gehaltsvorschuss?
Ein Gehaltsvorschuss ist eine vorzeitige Auszahlung eines Teils des kommenden Gehalts. Arbeitgeber zahlen diesen Vorschuss aus, um Mitarbeitern bei finanziellen Engpässen zu helfen. Der Betrag wird später vom regulären Gehalt abgezogen.
Gründe für einen Vorschuss aufs Gehalt
Laut Gesetzgeber muss der Vorschuss durch besondere Umstände begründet sein. Er darf also nicht einfach für den alltäglichen Bedarf oder den Kauf von Haushaltsgegenständen verwendet werden.
Die häufigsten Gründe für einen Gehaltsvorschuss sind:
Unerwartete finanzielle Notlage: Unvorhergesehene Ausgaben wie medizinische Notfälle, dringende Reparaturen.
Arbeitsplatzwechsel: Finanzielle Unterstützung, um die Zeit zwischen den Gehaltszahlungen des alten und neuen Arbeitgebers zu überbrücken.
Bedürftigkeit von Familienangehörigen: Familienmitglieder könnten in einer schwierigen Lage sein, z.B. aufgrund schwerer Krankheit.
Keine Lust, den Chef nach Vorschuss zu fragen ?
Wie bitte ich meinen Arbeitgeber um einen Vorschuss ?
Der erste Schritt beim Bitten um einen Gehaltsvorschuss ist, das Gespräch gut vorzubereiten beachte dafür folgendes:
Summe: Überlege dir die exakte Summe, die du brauchst
Gründe: Überlege dir, warum du den Vorschuss brauchst
Rückzahlung: Zeige deinem Arbeitgeber, dass du einen klaren Plan hast, wie du den Vorschuss zurückzahlen wirst.
Richtlinien: Informiere dich über die Richtlinien deines Unternehmens
Formulierung: Formuliere deine Anfrage klar und höflich. Beispiel: "Ich befinde mich momentan in einer finanziellen Notlage und möchte Sie fragen, ob es möglich wäre, mir einen Gehaltsvorschuss zu gewähren." Sei ehrlich und erkläre, warum du den Vorschuss benötigst.
Wie hoch darf ein Vorschuss vom Arbeitgeber sein?
Die Höhe eines Gehaltsvorschusses ist in erster Linie durch die internen Richtlinien des Unternehmens geregelt. In der Praxis gewähren viele Unternehmen Vorschüsse, die bis zu 50% des regelmäßigen Monatsgehalts betragen.
Der Gesetzgeber hat jedoch einen Höchstbetrag festgelegt, der beachtet werden müssen: Ein Gehaltsvorschuss darf maximal drei Monatsgehälter oder 2.560 Euro betragen, je nachdem, welcher Betrag niedriger ist.
Habe ich einen Rechtsanspruch auf Vorschuss?
Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber, einen Vorschuss zu gewähren. Ob ein Vorschuss möglich ist, hängt von internen Regelungen und Vereinbarungen ab. Ein klar formulierter Antrag erhöht die Chancen auf einen positiven Bescheid. Der Vorschuss ist eine freiwillige Leistung deines Arbeitgebers.
Der Gehaltsvorschuss ist aber also kein Kredit, hier erfährst du den genauen Unterschied.
Warum Arbeitgeber Gehaltsvorschüsse gewähren
Ein Vorschuss zeigt, dass der Arbeitgeber die finanziellen Nöte seiner Mitarbeiter versteht. Dies kann die Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen. Auch die Produktivität bleibt bestehen, da finanzielle Sorgen verringert werden. Allerdings ist ein Vorschuss keine Prämie oder zusätzliche Zahlung.
Wenn dein Arbeitgeber den Vorschuss ablehnt, kann das verschiedene Gründe haben. Möglicherweise erlaubt die Unternehmensrichtlinie keine Vorschüsse oder du erfüllst nicht die Voraussetzungen. Plane mit alternativen Finanzierungsoptionen.
Du willst nicht den Arbeitgeber um Vorschuss bitten?
Vorteile und Nachteile des Vorschuss Gehalts
Vorteile: Ein Vorschuss hilft, finanzielle Engpässe zu überbrücken. Er zeigt, dass der Arbeitgeber die Notlagen der Mitarbeiter versteht. Dies stärkt die Loyalität und Mitarbeitermotivation.
Nachteil: Verwaltung und Rückzahlung können zusätzliche Arbeit verursachen. Außerdem kann es zu finanziellen Belastungen für das Unternehmen führen.
Beantragung eines Vorschusses
Um den Prozess der Beantragung eines Vorschusses zu beschleunigen, sollte ein formeller Antrag gestellt werden. In diesem Antrag müssen die gewünschte Summe sowie die Rückzahlungsmodalitäten eindeutig angegeben werden.
Der Antrag kann entweder schriftlich oder über ein spezielles Formular erfolgen. Das Formular sollte alle erforderlichen Details enthalten, um dem Arbeitgeber Klarheit und Struktur zu bieten.
Nachdem der Antrag vom Arbeitgeber geprüft wurde, wird er entweder genehmigt oder abgelehnt. Im Falle einer Genehmigung erfolgt die Überweisung des Vorschusses, der dann als Lohnvorauszahlung verbucht wird.
Es ist wichtig, dass alle Schritte und die Gewährung des Vorschusses sorgfältig dokumentiert werden.
Rückzahlung eines Vorschuss
Die Rückzahlung erfolgt in der Regel durch Abzüge von deinem regulären Gehalt. Dies kann in Raten oder in einer Einmalzahlung geschehen, je nach Vereinbarung.
Die Rückzahlungsmodalitäten sollten im Vorfeld genau besprochen werden. Der Arbeitgeber wird den Vorschuss von deinem Gehalt abziehen, bis er vollständig zurückgezahlt ist.
Müssen bei einem Vorschuss Zinsen gezahlt werden?
Im Gegensatz zu einem Arbeitgeberdarlehen müssen bei einem Lohnvorschuss keine Zinsen gezahlt werden. Der Vorschuss ist grundsätzlich zinslos, da er mit dem späteren Arbeitslohn verrechnet wird.
Dies gilt auch, wenn der Vorschuss 2.600 Euro übersteigt. Bei einem Arbeitgeberdarlehen kann jedoch ab dieser Grenze unter Umständen die Zinsersparnis versteuert werden.
Lohnsteuer auf Vorschuss
Nach dem Zuflussprinzip ist bei jeder Lohnzahlung die Lohnsteuer vom Arbeitgeber einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen. Dies gilt auch für Vorschüsse. Der Arbeitgeber muss daher die entsprechende Lohnsteuer auf den Vorschuss berechnen und abführen.
Eine Ausnahme vom Zuflussprinzip besteht jedoch, wenn der Lohnabrechnungszeitraum maximal fünf Wochen dauert und die abschließende Lohnabrechnung innerhalb von drei Wochen nach Ende dieses Zeitraums erfolgt. In solchen Fällen muss bei der Auszahlung des Vorschusses keine Lohnsteuer einbehalten werden. Stattdessen wird die Lohnsteuer bei der finalen Lohnabrechnung auf das gesamte Gehalt berechnet, auch wenn der Vorschuss bereits abgezogen wurde und somit nur ein Teil des Gehalts ausgezahlt wird.
Sozialversicherungsbeiträge auf Vorschuss
Ein Vorschuss unterliegt sowohl der Lohnsteuer als auch den Sozialversicherungsbeiträgen. Allerdings müssen die Beiträge zur Sozialversicherung erst dann gezahlt werden, wenn die entsprechende Arbeit tatsächlich erbracht wurde (Entstehungsprinzip). Wenn der Arbeitnehmer den Lohnanspruch für den Vorschuss erst im folgenden Monat erarbeitet, werden die Sozialversicherungsbeiträge auch erst dann fällig.
Überzahlung: Pflicht zur Rückzahlung
Falls bei einem Vorschuss eine Überzahlung erfolgt, ist der Arbeitnehmer verpflichtet, den überzahlten Betrag zurückzuzahlen. Auch wenn er das Geld bereits ausgegeben hat, kann er sich nicht auf § 818 Abs. 3 BGB berufen, der besagt, dass eine Bereicherung nicht mehr besteht, wenn das Geld ausgegeben wurde.
Beispiel: Wenn ein Arbeitnehmer einen Vorschuss in Höhe eines Monatslohns erhält und kurz darauf kündigt, ohne ausreichend Lohnanspruch für eine Verrechnung des Vorschusses zu erwerben, muss er den über den Lohn hinausgehenden Betrag an den Arbeitgeber zurückzahlen.
Sonderfall: Reisekosten
Vorschüsse für Dienstreisen sind in der Regel steuer- und beitragsfrei, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:
Der Vorschuss muss die voraussichtlichen Reisekosten des Arbeitnehmers abdecken (z. B. die erwartete Höhe der Hotelrechnung).
Es muss eine klare Zuordnung des Vorschusses zu einer bestimmten Dienstreise nachgewiesen werden (z. B. Vermerk auf dem Auszahlungsbeleg).
Nach der Reise muss eine Abrechnung der tatsächlichen Reisekosten erfolgen, in die der Vorschuss einbezogen wird.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, wird keine Lohnsteuer auf den Vorschuss erhoben.
Welche Alternativen gibt es zum Vorschuss Gehalt?
Alternativen können persönliche Kredite, Konsumkredite oder Dienste wie Earned Wage Access (EWA) sein, bei denen du bereits verdientes Geld vor dem Zahltag abrufen kannst. Wir bei MyWage bieten dir einen Gehaltsvorschuss ohne Schufa und Anfrage beim Arbeitgeber (Jetzt Gehaltsvorschuss beantragen).